April 1924 – Dokumente aus dem Syfo-Archiv
Vor einem neuen Justizmord in Spanien.
Der proletarische Künstler Juan Bautista Acher zum Tode verurteilt.
Die spanische Militärdiktatur bereitet einen neuen Mord vor, wie durch das Sekretariat der IAA bereits mitgeteilt worden ist. Das Gerichtsverfahren und der Gerichtshof, die das Todesurteil vorbereiteten und aussprachen, waren nichts als eine Komödie, denn es handelte sich ja um einen jungen Anarchisten, der sich bei den Herrschenden verhaßt gemacht hat durch den beißenden Hohn, womit er sie durch seinen Zeichenstift überschüttete.
Juan Bautista Acher ist ein armes Proletarierkind mit genialer Künstlerbegabung. Er zog bald die Aufmerksamkeit des ganzen Landes auf sich und wurde als Spaniens bedeutendster Zeichner betrachtet. Da sich seine Kunst aber gegen die herrschenden Mächte richtete, die er in seinen Zeichnungen in satyrischen Darstellungen der Lächerlichkeit preisgab, so richtete sich ihr Haß gegen ihn. Er tötete mit der Waffe der Lächerlichkeit. Seine Opfer wurden rasend und schnaubten nach Rache. Acher stellte seine Fähigkeiten voll und ganz in den Dienst des revolutionären Proletariats. Seine Zeichnungen sprachen oft mehr als die Zungen der Agitatoren. Zuletzt wurde seine Tätigkeit aber auch für ihn selbst gefährlich, denn sie brachte ihm ein Todesurteil ein, das allem Anschein nach bald vollzogen werden wird.
Acher wurde verurteilt als Teilnehmer an einem Attentate, es besteht aber kein Zweifel, dass das Urteil dem Zeichner Acher gilt, den man loswerden will.
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