Über uns/About us

Freie Forschung für eine freie Gesellschaft

Das Institut für Syndikalismusforschung: „Syfo“

Unser Leitsatz lautet: „Das Institut für Syndikalismusforschung verfolgt die Aufgabe, die praktischen Aktivitäten der anarcho-syndikalistischen Bewegung auf historisch-theoretischer Ebene zu begleiten. Dazu gehören die Tätigkeitsbereiche: Forschen, Archivieren, Publizieren, sowie die Beratung im Sinne freiheitlich-emanzipatorischen Wirkens.“

Die ersten Überlegungen und konkreten Schritte zur Schaffung einer festen Institution gab es im Jahre 2007. Im Internet sollten zunächst einige Forschungsergebnisse und Bücher vorgestellt werden. Ein Jahr später wurde schon ein Konzept umgesetzt, das die Präsentation von Geschichte und Forschung zum Thema Anarcho-Syndikalismus für den gesamten deutschsprachigen Raum beinhaltete.

Das zeigte Wirkung. So sind in den letzten Jahren viele wertvolle Kontakte entstanden, welche ohne die Internetpräsenz und unsere Veröffentlichungen nicht zustande gekommen wären. Wir sind bestrebt, alle wichtigen Neuerscheinungen zum Thema (Bücher, Zeitschriften u.a.) zu besprechen, zu präsentieren und unsere Online-Sammlung weiter auszubauen.

Für alle, die Forschen wollen, halten wir auf diese Weise die entsprechenden Grundlagen bereit, sei es für Biographien, lokale Studien, Ausarbeitung zu Organisationen oder spezielleren Fragestellungen. Auch erarbeiten wir Vorschläge zu methodischen Vorgehensweisen.

Die Mitglieder des Instituts stellen auch ihre eigenen Arbeiten vor, zu sehen auf unserer zentralen Webseite, auf dem auf Aktualität bedachten Blog, in unserem periodischen Magazin „Kampfgeister“ und unserer Schriftenreihe „Edition Syfo“.

Damit betreiben wir intensive Forschung und Interaktion zur Stärkung der gesamten anarcho-syndikalistischen Bewegung. Diese macht Gebrauch davon, wir erhalten allerhand Anfragen von Aktiven, die zu ihrer eigenen Geschichte forschen wollen, beispielsweise fragen, ob es bei ihnen in der Region einmal eine „Freie Arbeiter-Union Deutschlands“ (FAUD) gegeben hat, ob wir Informationen zu bestimmten historischen Personen haben oder wo welche Archivmaterialien zu bekommen sind. Außerhalb der Bewegung ergeben sich wichtige Kontakte zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Journalistinnen, sowie zu Nachfahren von Aktiven aus der Bewegung.

Forschung an der Basis durch die Basis

In den letzten Jahren ist die anarcho-syndikalistische Bewegung in Deutschland nicht nur zahlenmäßig kräftig angewachsen, sondern sie hat sich auch ausdifferenziert.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts stammen alle aus der anarcho-syndikalistischen Bewegung, waren, bzw. sind dort über viele Jahre in hohen Funktionen aktiv gewesen, wissen also, wovon sie sprechen. Keine und keiner von uns ist mit Abitur auf die Welt gekommen. Schulabschlüsse sind bei uns nicht relevant, sondern der Wille zur Selbstbildung, eine ausgeprägte Selbstdisziplin und der Bezug zur Praxis als Angehörige einer ausgebeuteten Klasse. Unser Zielpublikum sind diejenigen Menschen, die das Potenzial haben oder noch entwickeln wollen, eine freie Gesellschaft zu formen. Das ist das Wesentliche, weshalb wir ausdrücklich betonen, dass wir kein elitärer Zirkel sind. Für uns gelten die Worte von Stefan Zweig:

„Für mich ist [Ralph Waldo] Emersons Axiom, dass gute Bücher, die beste Universität ersetzen, unentwegt gültig geblieben, und ich bin noch heute überzeugt, dass man ein ausgezeichneter Philosoph, Historiker, Philologe, Jurist und was immer werden kann, ohne je eine Universität oder sogar ein Gymnasium besucht zu haben […] So praktisch, handlich und heilsam der akademische Betrieb für die Durchschnittsbegabung sein mag, so entbehrlich scheint er mir für individuell produktive Naturen, bei denen er sich sogar im Sinn einer Hemmung auszuwirken vermag.“

(Stefan Zweig: Die Welt von gestern)

Bezüge zur Vergangenheit herzustellen, ist leicht. So hatte die Bewegung in den 1920er Jahren neben ihrer Gewerkschaftsorganisation, der FAUD, eine breite Palette an Kultur-, Schutz-, Hilfs- und personengruppenbezogenen Organisationen zu bieten. Nur hat es noch nie ein Forschungsinstitut gegeben. Das hatte sich für die Aufarbeitung der eigenen Geschichte als Nachteil erwiesen, da das reichhaltige Erbe der Bewegung (Archive, Periodika, personelle Traditionen usw.) spätestens in den 1960er Jahren auseinanderzubrechen begann, und nur unzureichend oder gar durch die falschen Leute aufgefangen werden konnte. Im schlimmsten Fall liegen zum Beispiel die „Urheberrechte“ an den Texten von Rudolf Rocker in fremder Hand, und stehen der anarcho-syndikalistischen Bewegung nicht mehr in voller Form zur Verfügung. Ähnliches muß in Zukunft verhindert werden. Wir wollen Geschichte erhalten und nutzbar machen auf kollektiver Basis.

Konkrete Zusammenarbeit in einem informellen Netzwerk

Wir schauen, in welchen bedeutenden und aktuellen Fragen wir intervenieren können. Das betraf bis vor wenigen Jahren den Dauerbrenner zu den Vor- und Nachteilen von Organisation in der „Internationalen Arbeiter-Assoziation“, was besonders für die dort angegliederte FAU relevant ist, aber wir schauen auch auf dynamische Entwicklungen, wie im Jugendbereich. Es ist kein Zufall, dass von unserer Seite 2011/12 umfangreiche Ausarbeitungen zu den „Schwarzen Scharen“ und zur syndikalistisch-anarchistischen Jugendbewegung (von den Anfängen bis zur Gegenwart) erschienen, den brandaktuellen Entwicklungen Rechnung tragend. Dabei arbeiteten ASJ Gruppen, das Institut für Syndikalismusforschung und die Verlage/Vertriebe der Bewegung in vorbildlicher Weise zusammen. Wir versprechen uns davon nicht nur konkrete Ergebnisse, sondern auch, dass dieser Elan uns selber weiter motiviert und die Bewegung für künftige Aufgaben bereichert. Das Wachsen eines solchen informellen Netzwerkes, produktiv und mit Freude, sollte neben der Stärkung anarcho-syndikalistischer Basisgruppen zu den Aufgaben der syndikalistischen Bewegung im 21. Jahrhundert gehören.

„Es gibt nichts gutes, außer man tut es“

Syfo ist eine Bildungseinrichtung von unten. Wir erkunden, sichern, erschließen, archivieren, leisten Quellenkritik, stellen zusammen, entwickeln Fragestellungen, recherchieren, konzipieren, erarbeiten, schreiben, korrigieren, layouten, werben, beraten, leisten Recherchehilfen, interviewen, stellen Kontakte her, arbeiten mit anderen Projekten zusammen, aktualisieren unseren Webblog, bauen unser Informationsportal aus, geben das Magazin „Kampfgeister“ und die Heftreihe „Edition Syfo“ heraus, entwickeln Strategien, reflektieren und hinterfragen uns, stehen fest auf dem Boden. Das alles leisten wir ohne Bezahlungen, Zuschüsse, oder Förderungen und ohne Gejammer darüber, wie schwer doch alles sei! Wir sagen: Wer wirklich will, kann es erlernen und tun! Forschung ist für uns Handwerk mit allem drum und dran. Mitentscheidend in psychologischer Hinsicht ist der spielerisch schöpferische Charakter, in der bürgerlichen Wissenschaft und selbst unter nicht wenigen Anarcho-Syndikalisten in ihrem manischen Dünkel rationaler Aufgeklärtheit reichlich verpönt. Wir aber empfinden diesen freien Charakter als schaffende Lust, als enorme Motivation, als Initiator von Kreativität und fruchtbringender Interaktion. An die Stelle einer elitären Wissenschaft (links wie rechts) setzen wir auf eine Wissenschaft zum mitmachen, oder besser noch: zum Selbermachen.

Euer Institut für Syndikalismusforschung

Juni 2023

Das Institut für Syndikalismusforschung verfolgt die Aufgabe, die praktischen Aktivitäten der syndikalistischen Bewegung auf historisch-theoretischer Ebene zu begleiten. Dazu gehören die Tätigkeitsbereiche: Forschen, Archivieren, Publizieren, sowie die Beratung im Sinne freiheitlich-emanzipatorischen Wirkens.

Dafür hält das Institut bereit:

1. eine umfangreiche und detaillierte Internetpräsenz:

www.syndikalismusforschung.info

Dieses Internetportal bietet für anspruchsvolle Recherche die entsprechenden Beiträge zur Forschung, eine umfangreiche Bibliographie, große Text- und Downloadbereiche, sowie eine ausführliche Linkliste zu Praxis/Forschung und Kontaktmöglichkeiten. Die Inhalte unterliegen keiner zeitlichen Begrenzung, beziehen sich allerdings schwerpunktmäßig auf den deutschsprachigen Raum. Aktuelle Mitteilungen bietet das Institut auf: http://www.syndikalismusforschung.wordpress.com

2. fachgerechte Rezensionen aktueller Druckerzeugnisse, Sendungen und Filme mit dem Schwerpunkt Syndikalismus (Anarcho-Syndikalismus) in Deutschland.

3. Archivbestände. Das Institut nimmt Nachlässe und sonstige Materialien, sowie Zeitzeugenberichte gerne in seine Obhut und katalogisiert die Bestände.

Kontakt über: institut@syndikalismusforschung.info [PGP vorhanden]

Postanschrift: Institut für Syndikalismusforschung | Postfach 140470 | 28094 Bremen | Deutschland

Hinweise zur Verwendung der Texte unserer Internetpräsenz

Wir freuen uns, wenn Texte von unseren Internetportalen www.syndikalismusforschung.info und https://syndikalismusforschung.wordpress.com übernommen werden. Ihr helft damit, sie zu verbreiten und bekannter zu machen. Das ist grundsätzlich in unserem Sinne. Diesbezüglich möchten wir noch darauf hinweisen:

1. Die Texte stehen für eine nicht-kommerzielle Verwendung frei.

2. Die Texte müssen originalgetreu wiedergegeben werden. Bitte haltet darüber hinaus die üblichen Zitierweisen ein.

3. Verseht die Texte mit den dazugehörigen Autoren und den Quellenangaben. Wenn ihr noch einen Link auf unsere Webseite einbaut, freuen wir uns sehr.

4. Gebt uns bitte Bescheid darüber, welche Texte ihr übernommen habt und wohin sie gepostet wurden. Je mehr Feedback wir bekommen, desto besser können wir unsere Arbeit fortführen, und es können wertvolle Kontakte zustande kommen.

In diesem Sinne,

Institut für Syndikalismusforschung (Syfo), Bremen

Indications for the usage of texts from our online-presence

We are pleased when texts from our online-presences www.syndikalismusforschung.info and https://syndikalismusforschung.wordpress.com are distributed.  By doing that you help to spread them and to make them more popular. This is principially in our intention. Reffering to this we would like to mention:

1. The texts are free for non-commercial usage.

2. The texts have to be reproduced true to the original. Please use the standard quotation procedures.

3. Mention the texts together with the their authors and the indication of the source. If you add a link to our webpage, we would be glad.

4. Please inform us which texts you have distributed and where you have posted them. The more feedback we get, the better we can continue our work and also precious contacts can get established.

Institut für Syndikalismusforschung (Syfo), Bremen