RUDOLF ROCKER SOLL VERSCHWINDEN

Erklärung des Instituts für Syndikalismusforschung

Das Institut für Syndikalismusforschung legt seinen Schwerpunkt auf die Erforschung und Begleitung der syndikalistischen Bewegung im deutschsprachigen Raum.

Durch eigene ehrenamtliche Fleißarbeit und die Zuarbeit von solidarischen Historikern und Forschern haben wir seit 2007 eine umfangreiche und stets wachsende Datenbank zur Geschichte der deutschsprachigen syndikalistischen Bewegung aufgebaut – http://www.syndikalismusforschung.info. Das Institut unterhält dabei weltweit fruchtbare Korrespondenzen mit zahlreichen Historikern, Publizisten und Forschungseinrichtungen.

Jedoch gibt es nicht nur solidarische Forscher. Am 1. Juni 2011 sind alle Texte des bedeutendsten anarcho-syndikalistischen Denkers, Rudolf Rocker (1873-1958), aus unserer Datenbank entfernt worden.

Ein gewisser Heiner Becker erhebt ausschließlichen Anspruch auf alle Rechte am literarischen Werk Rudolf Rockers. Leider hat er sich nicht selbst mit uns in Verbindung gesetzt, sondern dies der Staatsanwaltschaft Münster und einem Rechtsanwaltsbüro übertragen.

Wir sind der Unterlassungsaufforderung nachgekommen, denn es liegt nicht in unserer Absicht, den Geldbeutel eines Kleingeistes zu bedienen – wozu wir anderenfalls gezwungen wären.

Allerdings halten wir Heiner Beckers Vorgehen für unwürdig und inakzeptabel. Wir haben kein Verständnis dafür, dass das literarische Werk Rudolf Rockers durch Besitzansprüche eines Einzelnen der Öffentlichkeit vorenthalten werden soll.

Wir halten es für einen Skandal, dass dieser sog. „Rechteinhaber“ es seit 1999 nicht fertig bringt, auch nur ein einziges Buch Rudolf Rockers herauszubringen, geschweige denn sein Gesamtwerk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei ist er offenbar durchaus befähigt, andere daran zu hindern.

Wir hoffen, dass dieses Vorgehen, welches einem Vergessen Rudolf Rockers Vorschub leistet, allen mit dem Thema vertrauten Einzelpersonen, Forschungseinrichtungen und auch den Nachkommen Rockers zu Gehör kommt, und diese daraus entsprechende Konsequenzen ziehen werden.

Wir erklären uns ausdrücklich mit allen solidarisch, die aufgrund von Rocker-Publikationen durch Klagen betroffen sind. Rudolf Rocker gehört der progressiven Menschheit und keinem Privatkläger.

Institut für Syndikalismusforschung, Bremen, Juni 2011

RUDOLF ROCKER SHALL DISAPPEAR
Statement of the Institut für Syndikalismusforschung (Institute for syndicalism research)


The institute for syndicalism research keeps his main focus on the research and monitoring of the (anarcho)-syndicalist movement in the German speaking area.

Through own unpaid intensive and hard work and the solidarity legwork from historians and researchers we have built up since 2007 a voluminous and steady growing database to the history of the German language speaking (anarcho)-syndicalist movement – http://www.syndikalismusforschung.info.

Thereby the Institute holds a worldwide fruitful correspondence with numerous historians, publishers and research institutions.

However, there are not only supportive researchers. On the 1st June 2011 all texts of the most outstanding anarcho-syndicalist thinker Rudolf Rocker (1873-1958) got erased from our database.

A certain Heiner Becker demands the exclusive ownership rights to all literary works of Rudolf Rocker.
Unfortunately, he didn’t get in contact with us by himself; instead of this, he has delegated it to the department of public prosecution Münster and to a lawyer office.

We met the demands of the injunctive relief cause it is not in our wish to fill the pockets of a small-mind – to what we would have been forced otherwise.

However, we think Heiner Becker´s approach is dishonourable and not to accept. We have no understanding that the literary work of Rudolf Rocker got detain for the public through the tenure of a single person.

We consider it a scandal that since 1999 this so called „holder of rights“ is not able to publish even one single book of Rudolf Rocker, not at all to speak about publishing the complete works and making them reachable for the public. However, he seems quite able to prevent others from doing it.

We hope that this approach which brings about the oblivion of Rudolf Rocker comes to the ear of all people familiar with this topic, as well as to research-institutions and also to the offsprings of Rocker and that they take the adequate measures.

We declare us explicitly in solidarity with all those who got affected by complains because of the publishing of Rocker-texts. Rudolf Rocker belongs to the progressive humankind and not to a private complainer.

Institut für Syndikalismusforschung,

Bremen, June 2011

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