„Pour ma Classe“ hat auf ihrem Blog eine Besprechung des Syfo-Magazins veröffentlicht. Diese wollen wir euch nicht vorenthalten und geben sie hier wieder.
Das neue Syfo-magazin „Syfo – Forschung und Bewegung“ …ist erschienen – die aktuelle Ausgabe 2011 wurde herausgegeben vom Institut für Syndikalismusforschung. Namentlich sind es Martin Veith, Helge Döhring und Valentin Tschepego, die die redaktionelle Arbeit übernommen haben. In ihrem 120 Seiten starken historischen, wie aktuellen „Fanzine“ veröffentlichen sie auf abwechselungsreiche und reichhaltige Art und Weise eine vielzahl von Texten. Der Inhalt reicht von der Abrechnung mit einem Denunzianten aus aktueller Zeit, über historische Texte und Quellen, Interviews z.B. mit Walter Ruge, bis zu literarischen Texten z.B. „Als die Fabrik schloß“. Das besondere an der Jahresschrift ist, dass sie sozusagen Syndikalismus pur ist – insofern wurde Helge Döhrings Vorwort vom Inhalt nicht verfehlt. So stellt der Autor die These auf, eine Bewegung kann nur erstarken, wenn sie sich selbst treu bleibt und nicht in opportunistischer Manier hier und dort ideelle Anleihen macht. Das ist durchaus gelungen – das Buch ist frei von autonomen, etatistischen wie auch hippiesken Weltbildern und das ist bei den neueren Publikationen der freiheitlichen Bewegung äußerst selten. Mit Schwung und Humor werden tiefgreifende Inhalte feilgeboten und kurz und knapp wird alles angeschnitten was das Institut in seiner bisherigen Arbeit geschaffen hat – wenn auch dem Leser die immense Fleißarbeit verborgen bleibt, die bis zu der Fertigstellung von Nöten war.
Das Layout wirkt leicht und eingängig – nicht unübersichtlich oder unseriös wie in den Siebzigern fast jeder Raubdruck unnötig mit naiven Bildchen versehen war – hier wurde aus der Vergangenheit, aber leider auch aus der Gegenwart gelernt. Denn heutzutage ist es zwar gelungen mittels moderner Technik ein Buch farbenfroh und offen zu getsalten, wenn darin aber nur moralische Vorwürfe gedruckt sind, dann verfehlt die fröhliche Darreichungsform den depressiven Inhalt – dann ist eine graue Bleiwüste authentischer. Zudem ist der Inhalt adäquat bebildert und so findet das Institut einen Weg, die bisweilen akademischen, geschichtlichen Themen locker zu vermitteln, ohne zu reiner Forschungsliteratur zu verkommen. Ein Mittel gegen die depressive Stimmung in der Bewegung – seriös, gehaltvoll und dabei leicht wie ein Fanzine. Weiter so!